Behindertensport im Faltbootclub

Im Faltbootclub Hof wird seit vielen Jahren Kanusport für Menschen mit Behinderung angeboten und praktiziert.

Paddeln für Menschen mit geistiger Behinderung
So gibt es seit 2004 ein Trainings- und Wettkampf-Angebot für Menschen mit geistiger Behinderung. Hier kooperieren das Therapeutisch-pädagogische Zentrum (TPZ) der Lebenshilfe Hof mit dem Verein. Seit 2006 nehmen immer Hofer Paddler an den Nationalen Spielen der geistig Behinderten teil. Diese werden von Special Olympics Deutschland veranstaltet. Special Olympics ist eine Organisation im DOSB und dem IOC.
Stephanie Gebhardt und Max Kühnreich haben als erfolgreichste Paddler bereits an den Weltspielen in Athen 2011 teilgenommen, und dort auch Medaillen gewonnen.
Über vier Jahr lief die Kooperation des Faltbootclubs und der VHS Hof Landkreis. Schüler der Hofecker Mittelschule, die die offene Hausaufgabenbetreuung der VHS Landkreis besuche, trainierten zusammen mit den Schülern aus dem TPZ. Dieses Konzept des gemeinsamen Trainierens und der gemeinsamen Wettkämpfe ist eine herausragende Idee, die von vielen Seiten Unterstützung erfuhr. Ziel der Mannschaft war die Teilnahme an den nächsten Nationalen Spielen in Düsseldorf 2014, und dort die Qualifikation zu den nächsten Weltspielen 2015 in Los Angeles. Dies gelang, und die Hofer Mannschaft kehrt aus Los Angeles mit Medaillen zurück.
Jedes Jahr nimmt die Mannschaft auch an der Internationalen Sprint Regatta in Tauperlitz auf dem Quellitzsee teil. Hier wurden auch erstmals die Rennen "Meister fahren mit Meistern" , wo Olympiasieger mit Special Olympics Siegern zusammen im Boot sitzen, ausgetragen. Stephanie Gebhardt konnte so ihre Rennen schon mit Conny Wassmuth, oder ihrer Schwester Melanie fahren. 2013 gab es dann erstmals die Möglichkeit für die behinderten Paddler mit den Nicht-Behinderten  ihre Fähigkeiten im Einer zu messen.
Alle Mitglieder des Faltbootclubs unterstützten 2017 die bayerischen Landesspiele von Special Olympics in Hof. Als offenes Angebot gab es Drachenbootfahren und Paddeln am Untreusee.
 Zur Zeit trainieren mehrere Jugendliche und junge Erwachsene jeden Mittwochnachmittag zusammen. Im Winter trifft man sich im Schwimmbad des TPZ. Im Sommer geht es natürlich am Bootshaus des Faltbootclubs aufs Wasser.
Dort stehen die Boote von Special Olympics Bayern zum Training zur Verfügung. Es sind Cruiser 1 und Cruiser 2 von Prijon, die auf Grund ihrer Bauweise besonders gut für dieses Training geeignet sind. Einige der Hofer Paddler fahren seit einigen Jahren auch schon in Rennbooten.
Horst Schlisio führt dieses Training durch, unterstützt von den Betreuern aus dem TPZ . Horst ist auch Koordinator für Kanusport bei Special Olympics Bayern und organisiert bayernweit auch Schnupperkurse für Interessierte.

Kontakt: Horst Schlisio, horstschlisio@web.de

Para Kanu Rennsport
2016 war Kanurennsport erstmals paralympisch in Rio. Das bedeutete für körperbehinderte Sportler die Möglichkeit dort erste olympische Meriten zu erlangen. Auch im Para-Kanu haben Mitglieder des Faltbootclub Hofs von Anfang an eine entscheidende Rolle mitgespielt. Horst Schlisio war bis 2013 Cheftrainer der deutschen Para-Kanu-Nationalmannschaft. Unter seiner Regie wurden bereits 2 Weltmeistertitel errungen.
Körperbehinderte Paddler starten im Kajak-Einer und im V1, einem Boot mit Ausleger, das die Alternative zum Canadier-Einer darstellt.
Körperbehindert bedeutet hier nicht, dass nur Menschen im Rollstuhl oder mit Amputationen teilnehmen können. Es muss natürlich ein Mindestmaß an körperlicher Einschränkung gegeben sein.
An den Paracanoe Rennen können Menschen mit den unterschiedlichsten dauerhaften körperlichen Einschränkungen teilnehmen. Die Wettkampfstrecke geht über 200m. Die Boote sind etwas breitere Rennkajaks oder Va´a, Canadier mit Ausleger, die im Sitzen mit einem Stechpaddel gefahren werden. Gegebenenfalls benutzen die Sportler Adaptionen, um stabil im Boot sitzen und ihre Kraft umsetzen zu können. Damit die Chancen jedes einzelnen Sportlers gewahrt bleiben, werde sie in Kategorien nach dem Grad ihrer Behinderung eingeteilt. Dies sind die Startklassen Kl 1, Kl 2 und Kl 3 im Kajak, sowie Vl 1, Vl 2 und Vl 3 im Va´a Es werden Rennen im Einer und im Zweier veranstaltet. Die Voraussetzungen und die dann folgende Einteilung in Startklassen überprüfen dann Klassifizierer. Davon sind 2 Mitglieder der Faltbootclubs, Albert Müller und Christel Schlisio. Christel Schlisio ist darüber hinaus regelmäßig als Klassifiziererin auch bei internationalen Wettkämpfen für die ICF ( Internationaler Kanuverband) tätig.
Auch wenn bei internationalen Meisterschaften nur der Einer gefahren wird, auf der Internationalen Hofer Sprint Regatta ist das natürlich anders. Hier werden auch Zweier mit behinderten und nicht-behinderten Kanuten, sowie Mannschaftsboote und Staffelrennen gefahren. Alle Athleten, auch aus Polen und Österreich, kommen deswegen immer wieder gerne nach Hof.
Da gerade der Anfang für körperbehinderte Athleten sehr individuell ist, sollen Schnuppertermine mit Christel Schlisio vereinbart werden. Im Faltbootclub Hof stehen Para-Kanu-Boote (Kajaks) zur Verfügung.

Kontakt und Terminvereinbarung: Christel Schlisio, ergoschlisio@web.de