Chronik des Faltbootclub Hof

Gründungsmitglieder des Faltbootclub-Club Hof sind 1932:

Carl Mügge (1. Vorsitzender), Hermann Steger (Schriftführer und Kassierer), Robert Raab (Sport- und Pressewart), Karl Strunz (Wanderwart). Bei Wiederaufnahme des Sportbetriebs nach dem 2. Weltkrieg 1952: Max Hühne (1. Vorsitzender), Matthias Ellmauer (2. Vorsitzender und Sportwart), Robert Jahn (Schriftführer), Karl Schmidt (Kassenwart) und Richard Rahm (Bootshauswart). Als 1. Vorsitzende leiten die Geschicke des Vereins: 1932–1938 Carl Mügge, 1952–1954 Max Hühne, 1954–1961 Erich Rauh, 1961–1971 Adolf Strößner, 1971–1990 Manfred Schnabel, seit 1990 Rolf Burger.

1932: Schon bald nach der Gründung des Faltbootclub Hof aus Mitgliedern der Faltboot-Abteilung des Schwimmvereins Hof hat der Vorstand unter Führung von Apotheker und Bürgermeister Carl Mügge die wassersportbegeisterten Hofer zum Beitritt aufgerufen. Es entwickelt sich nach sofortiger Anmeldung beim Deutschen Kanu-Verband schon alsbald ein sehr reges Vereinsleben.

1933: Im März wird eine Bootsunterkunft unterhalb der Gaststätte „Stadtpark“ angemietet. Nach einer Werbefilm-Veranstaltung im damaligen Stadtsaal (späteres Städtebundtheater in der Schützenstraße) findet am 7. Mai die Bootshauseinweihung mit einem Anpaddeln in Form einer Kurzstreckenregatta auf der Saalleite statt. Vereinsvorsitzender Carl Mügge äußert die Worte, die das Vereinsleben auch in den kommenden Jahrzehnten prägen sollten: „Möge unsere Halle stets der Ort treuer Kameradschaft und idealer Sportauffassung sein und bleiben. Möge ein frisch-fromm-fröhlicher Geist hier stets die Sorgen des Alltags vergessen machen“. Die Faltboot-Wanderfahrer des Vereins warten offensichtlich nur auf eine Startmöglichkeit: schon im ersten Jahr nach der Vereinsgründung werden 9.000 km auf vie­len deutschen und europäischen Flüssen zurückgelegt. 1.285 Fluss-km bei den damaligen Verkehrsmöglichkeiten stellen für einen einzelnen Fahrer (Vereinsmitglied Steger) eine große Leistung dar. Diese Tradition hält sich auch in den nächsten Jahren. Anlässlich einer Fahrt auf der Bleiloch-Talsperre wird eine Fuchsjagd veranstaltet. Regelmäßige Gymnastikabende, ein Skikurs mit Ausflügen in das Fichtelgebirge und den Frankenwald runden das Bild eines regen Vereinslebens ab. Höhepunkte sind ein Skiabfahrtslauf vom Schneeberg-Gipfel zur Weißenhaider Mühle, ein Lichtbildervortrag über „Die Weltrekordfahrt: Im Faltboot um Europa“ und ein Film über die Erstbefahrung südfranzösischer Wildwasserflüsse. Bei den Vereinsmeisterschaften werden 47 Starter in 9 Klassen, u.a. „Herren-Eigenbau“ und „Gemischter Zweier“, gezählt.

1934: Der Verein zeigt – so die damalige Presse – „ein Bild von sportlicher Leistungsfähigkeit und kraftvoller Weiterentwicklung“. Eine vom Verein organisierte Wassersport-Ausstellung mit Filmvorführung findet großen Anklang bei der Hofer Bevölkerung. Eine Pfingstfahrt auf Naab und Donau, die Fahrt eines Mitglieds für mehrere Monate mit Faltboot und Zelt nach Afrika und zu den Kanarischen Inseln, insgesamt 7.000 Wanderkilometer der Vereinsmitglieder, sprechen eine deutliche Sprache. Die vom Verein veranstaltete Herbst-Regatta reißt den Berichterstatter der Zeitung „Bayerische Ostmark“ zu der Bemerkung hin: „Noch nie hatte Hof eine derartige Organisation und einen derartigen Publikumserfolg bei einer Regatta gesehen“. Weiter wird von einer mustergültigen Organisation, wie man sie beim Faltbootclub Hof von jeher (der Verein bestand gerade einmal 2 Jahre!) gewohnt ist“, gesprochen. Eine Sonnwendfeier in der Fattigsmühle, die Bildung einer Ski-Abteilung mit 50 Personen, ein Ski Abfahrtslauf und eine Laufveranstaltung bei Bad Steben und eine 4 x 10 km Skistaffel in Neubau, die der Verein als offizieller Ausrichter im Auftrage des Deutschen Ski-Verbandes durchführt, sowie schließlich die Aufnahme sportlicher Beziehungen zu Eger runden das Bild des Jahres ab. In Eger leisten die Gäste aus Hof gegenüber den Teilnehmern aus Asch, Falkenau und Prag Vorbildliches. Der neu geschaffene Schlachtruf der Kanuten des Faltbootclubs trägt einiges dazu bei: „He-Ho-Ha-FCH“ erschallt es auf vielen Regatten dieses Jahres.

1935: Erster bayerischer Meistertitel für den Faltbootclub Hof. Ida Franz wird auf der 7 km langen Strecke bei Straubing Siegerin im Damen-Einer. Auch der Sieg auf der Kurzstrecke über 500 m in München-Bogenhausen ist ihr nicht zu nehmen. Ida Franz wird (bei 20 Mark Zuschuss) als Teilnehmerin zur deutschen Meisterschaft in Berlin- Grünau gemeldet. Trainingsabende, gemeinsam mit dem Reichsbahn-Sportverein, in der Turnhalle am Sophienberg unter Leitung des geprüften DSV-Skilehrers Strunz, eine Klub-Kärwa in Saalenstein, die Sonnwendfeier und ein gemeinsamer Besuch des Volksfests sind die Höhepunkte im Vereinsleben. Auch wird wiederum eine Vereinsregatta veranstaltet. Ist man bisher auf der Saalleite 1.000 m gefahren, wird nun die 825 m lange Strecke vom Teppichsteg bis zum Turbinenhaus an der Steinernen Brücke gefahren.

1936: In diesem Jahr, der Kanusport wird olympisch, veranstaltet der Faltbootclub den „Tag des deutschen Kanusports“ in Hof mit allein 50 Booten vom FC Hof und vom SV Hof. Ida Franz sichert sich erneut die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.

1937–1939: In den Folgejahren wird nur wenig über den Verein berichtet, wobei auch das Archiv insgesamt große Lücken aufweist. Schließlich wird auch der Faltbootclub 1939 gezwungen, seinen Sportbetrieb und jede private Vereinstätigkeit einzustellen.

1952: Seit der Einstellung der Vereinstätigkeit durch die Nazidiktatur sind 13 lange, schwere Jahre vergangen. Jetzt geht es wieder los! Die Gründungsmitglieder mit dem Vorsitzenden Max Hühne, Sportwart Matthias Ellmauer, Schriftführer Robert Jahn, Kassenwart Karl Schmidt und Bootshauswart Richard Rahm haben den Mut, ohne finanzielle Mittel den Verein neu auf die Beine zu stellen. Niemand kann den Tatendrang der Kanuten des Faltbootclub Hof stoppen: Die Wiederaufnahme der Vereins­tätigkeit nach dem II. Weltkrieg geht mit der Anmietung eines „Abstellraumes neben der Schleiferei im Anwesen der Gaststätte am Stadtpark“ einher. Dies führt alsbald wieder zu einer regen Vereinstätigkeit, zunächst jedoch mehr handwerklicher Art. Mit der Anmeldung beim „Hofer Stadtverband für Leibesübungen“ beginnen auch die sportlichen Veranstaltungen.

1953: Der Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Hof folgt die Aufnahme in den Bayerischen Kanu-Verband (BKV). Sämtliche Titel bei der Stadtmeisterschaft gehen an den Verein. Zwei bayerische und ein süddeutscher Meistertitel werden nach Hof geholt.

1954: Walter Kästl wird 2-facher Deutscher Jugendmeister. Anlässlich der 1. Hofer Nachkriegs-Regatta können 16 neue Kajaks, von denen 15 (darunter auch ein K4) in Eigenbau durch die Vereinsmitglieder hergestellt werden, getauft werden. Mit 58 Mitgliedern erreichen die Kanuten des Faltbootclub Hof bei 45 Starts 20 erste Plätze und damit eine Spitzenstellung in Bayern, die auch in den Folgejahren erhalten blieb. Die erfolgreichsten Sportler dieser Jahre sind: Walter Kästl, wie schon erwähnt, sein Bruder Helmut Kästl, Gerhard Wolfrum, Robert Raab, Herbert Schmalz, Karl Schmidt und viele mehr.

1956: Als neue Regattastrecke wird die Saale vom Hüttenwerkweg, am Freibad vorbei, bis zum Bootshaus der Naturfreunde erprobt.

1958: Planungen eines Bootshaus-Neubaus mit einer Kostenschätzung von 31.000,– DM scheitern schließlich an der Finanzierung.

1959: Die Voraussicht der Planer für einen Neubau des Bootshauses im vergangenen Jahr wurden bestätigt: der 09.03.1959 wird zu einem rabenschwarzen Tag in der Vereinsgeschichte. Durch einen Hangabrutsch stürzt das Bootshaus ein, alle Renn- und Wanderboote sind verloren, ebenso das gesamte Inventar im Wert von ca. 5.000,– DM. Kein einziges Boot kann gerettet werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als 60.000,– DM. Die nächsten Jahre sind daher im wesentlichen durch den Neubau eines Bootshauses geprägt. Gleich nebenan auf dem Pachtgrundstück der Brauerei Scherdel entsteht innerhalb von 2 Jahren durch Eigenleistungen der Vereinsmitglieder ein Neubau. Großen Verdienst erwirbt sich hierbei der damalige 2. Vorsitzende Hans Hohberger, der als Bauleiter eines Münchner Baukonzerns sein Fachwissen einbringt und vor allem für die Materialbeschaffung zuständig ist.

1960: Fertigstellung und Einweihung des neuen Bootshauses an der Saale.

1963: Mit der Bildung einer schlagkräftigen Jugendgruppe, die aus dem regen Vereinsleben rund um das neue Bootshaus entstand, beginnt ein unglaublicher sportlicher Höhenflug unter Leitung des Trainers und Sportwarts Matthias Ellmauer, der bis 1971 anhält. Die erfolgreichsten Sportler dieser Jahre, die eine Vielzahl von Siegen und Meisterschaften erringen, sind im Wesentlichen: Dieter Strößner, Albert Müller, Klaus Walther, Peter Heinze, Gerhard Fränkel, Siegfried Steger, Günther Meyer, Jürgen Ludwig, Reinhard Baumgärtel, Günter Voit, Peter Willardt, Erich Ellmauer, Gerd Voigtländer, Hartmut Otto, Jürgen Schrögel, Ulrich Peter, Dieter Späte und Günter Friedel. Sogar zwei weibliche Sportlerinnen, Gerda Hohberger und Martha Friedel, gehören wieder zur Rennmannschaft und sind recht erfolgreich. Mädchen sind zu dieser Zeit vom Trainer Matthias Ellmauer nicht gerne gesehen. Er sagt immer: „Die Weibsbilder lenken meine Buben vom Training ab“. Aber „die Buben“ lassen sich in dieser Beziehung vom Trainer nichts sagen. Die sportlichen Gegner sprechen, wegen des gelb-schwarzen Brustrings im Trikot, respektvoll von „der gelben Gefahr“, wenn sie über den FCH sprechen. Höhepunkte dieser Jahre sind 1969 der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Jugendzweier durch Gerd Voigtländer und Erich Ellmauer, der Vizemeisterschaft im Vierer, zusätzlich mit Hartmut Otto und Ulrich Peter. In diesem Jahr gehen natürlich auch sämtliche bayerischen und süddeutschen Meistertitel zum FCH nach Hof. 1971 besiegt der Zweier Gerd Voigtländer/Erich Ellmauer, als Erste in Bayern, die Vizeweltmeister Franz Troidl/Helmut Stocker, MTV München, und als Krönung gelingt im Einer Gerd Voigtländer der Sieg über Franz Troidl. Ab 1968 zeigen in der Schülerklasse Ernst Sitte und Klaus Ellmauer mit Fleiß und Talent den Gegnern die Grenzen auf. Sie gewinnen bis 1970 auf süddeutscher Ebene alle Rennen im Kajak-Zweier. Im Einer fährt Ernst Sitte immer mit riesigem Vorsprung durchs Ziel.

1971: Der Verein beschafft nicht weniger als 5 neue „Struer Holz-Boote“ aus Dänemark, und die Sportler/innen danken es ihm. Mit Erich Ellmauer, Hartmut Otto, Gerd Voigtländer, Eberhard Witt, Albert Müller und Günther Meyer fahren nicht weniger als 6 Vereinsmitglieder zu den deutschen Meisterschaften nach Duisburg, von der sie mit einer Bronzemedaille im K4 über 10.000 m und einigen weiteren guten Platzierungen zurückkommen. Gruppenstunden im „Haus der Jugend“ und der Kauf einer Tischtennisplatte sorgten für Abwechslung im Vereinsleben.

1972: Der Rücktritt des schwer erkrankten Vorsitzenden und Mäzens Adolf Strößner, der noch in diesem Jahr verstirbt, und der Austritt des langjährigen Trainers und Vereinsmanagers Matthias Ellmauer, der mit seinen Söhnen Erich und Klaus zum Schwimmverein wechselt, versetzen dem FC Hof einen schweren Schlag. Hinzu kommt, dass fast alle der vorgenannten Sportler zur Bundeswehr eingezogen werden oder Ausbildung und Studium beginnen und somit nur noch selten dem Verein zur Verfügung stehen. Obwohl sich die Sportwarte Günter Voit und Gerd Voigtländer viel Mühe geben, geht es, durch den Aderlass, sportlich erst einmal in den Keller.

1973: Die Einführung eines Wintertrainings im Hallenbad und in der Turnhalle des Schiller-Gym­nasiums, eine Lampionfahrt auf der Saale zu Pfingsten sowie eine Berlinfahrt der Jugend und die erste Regatta des Vereins auf dem Quellitzsee bei Tauperlitz, der in den folgenden Jahren noch 7 weitere folgen sollten, sind Höhepunkte des Jahres.

1975: Günther Meyer über­nimmt das Amt des Sportwarts und Trainers von Gerd Voigtländer, der beruflich nach Nürnberg versetzt wird. Dieser Wechsel wird in den nächsten Jahrzehnten für den Verein richtungweisend und prägt den sportlichen Erfolg des Vereins. Günther Meyer stehen als „Startkapital“ Dieter Baumann, Rainer Gerber, Michael Schöttner, Georg Mohr, Jürgen Zimmermann und Hans Günther Rieß zur Verfügung. Einzig Ernst Sitte, der zwischen­zeitlich für den MTV München gestartet ist, kann in die vorderen Ränge paddeln. In den Folgejahren werden viele Defizite abgebaut und sukzessive wieder sportliche Erfolge bei bayerischen und süddeutschen Meisterschaften errungen.

1976: Die Hofer wassersporttreibenden Vereine werden aufgefordert, zum Raumordnungsprogramm „Untreusee“ der Stadt Hof hinsichtlich der sportlichen Erschließung sachdienliche Vorschläge zu machen. Die Vereinsführung bringt ihre Wünsche bei den zuständigen Ausschüssen vor. Die Stadt Hof schafft in der Folge auch eine hervorragende Regattastrecke – nach dem Vorbild der Olympiastrecke in München–, die jedoch insbesondere durch Landschaftsschutzbestimmungen für die Durchführung von Regatten an Wert verliert und deshalb durch den Verein nicht genutzt wird.

1978: Bei der Kanu Regatta am Quellitzsee in Tauperlitz nehmen neben 9 Vereinen aus Bayern auch die österreichischen Vereine KC Braunau und ATSV Lenzing teil. 320 Sportler/innen starten in 80 Rennen. Teilnehmer ist unter anderem auch der österreichische Nationalmannschaftsfahrer und Olympiateilnehmer Hans-Peter Mayr, der in späteren Jahren für den Faltbootclub Hof starten sollte.

1979: Mit Gerhard Schmalz kommt der Durchbruch. In seinem zweiten Jahr holt er bei den deutschen Meisterschaften in Salzgitter bei den Schülern A im K1 500 m den fünften Platz. Gerhard bringt seinen Schulfreund Norbert Rausch mit, der ehrgeizig und talentiert ist. Sie erringen in den nächsten Jahren viele Erfolge.

1979–1981: Die folgenden Jahre bringen bei Fortbestand guter sportlicher Leistungen immer wieder den Vorwurf des mangelnden Vereinslebens. Faschingsveranstaltung und Weihnachtsfeier werden als nicht ausreichend angesehen. Gleichwohl steigt die Mitgliederzahl, insbesondere wegen der hervorragenden sportlichen Jugendarbeit weiter, die 15 Jahre lang ausschließlich durch Günther Meyer getragen wird. Günther Meyer wird zum „Mister Faltbootclub“! Gerhard Schmalz und Norbert Rausch erzielen hervorragende Platzierungen. Bis 1989 erreicht die Mannschaft eine Stärke von über 50 aktiven Sportler/innen, die eine Vielzahl von Meistertiteln in die Saalestadt holen. Bei nur einem Trainer und einem Vorstand, der den Bootsanhänger zu den Wettkämpfen bringt, treten große Logistikprobleme auf. Obwohl Wolfgang Strunz schon seit Jahren die Busse organisiert, reicht das nicht mehr aus. Es wird kurzerhand mit der Firma Höhn-Busverkehr ein Vertrag geschlossen. So fährt die Mannschaft bis 1989 mit einem 70-sitzigen Luxusreisebus zu den Regatten. Zu den erfolgreichsten Sportler/innen zwischen 1979 und 1990 zählen neben den schon erwähnten Gerhard Schmalz und Norbert Rausch auch John Warner, Martin Klein, Markus Sörgel, Werner Rieß, Uwe Voigtländer, Michael Henkel, Markus Rodler, Christian Puchta, Heinrich Krauß, Carsten Rietsch, Stefan Riedel, Manuel Rabel, Alexander Raithel, Friedemann Findeis, Heike Jesche, Sabine Wilholm, Ingeborg und Ursula Rebhan, Irene Eidt, Ute Puchta, Christine Bär, Anja Rieß, Angelika Henkel, Meike Riedelbauch, Sandra Ludwig, Bettina Sesselmann, und Petra Wolfrum. In die nächste Sportlergeneration hinein folgen dann Ende der 80er Jahre: Stefan Eckl. Toni Langheinrich, Johannes Fichtler, Markus Schlott, Dieter Rödel, Christian Burger, Andreas und Achim Meyer, Daniel Liebold, und Oliver Bock.

1983: Der erste Versuch des Vereins, die Regatta­strecke auf dem Untreusee sportlich zu nutzen, scheitert an einem kategorischen Nein des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Heun. Der nächste Versuch 1991–1992 scheitert trotz einer positiven Einstellung von Oberbürgermeister Dieter Döhla an den Auflagen der Verwaltung. Das Vereinsleben beginnt sich wieder etwas zu beleben: ein Tag der offenen Tür, das Sommerfest und ein „Ball des Wassersports“ seien erwähnt. Allein auf der bayerischen Meisterschaft werden 20 Medaillen geholt. Der Faltbootclub Hof steigt in Bayern zum fünftbesten Verein auf. 16 Teilnehmer bei den süddeutschen Meisterschaften erringen 3 Meistertitel. Bei den deutschen Meisterschaften wird Ute Puchta Vizemeisterin. Außerdem gibt es noch drei 3. Plätze und zwei 4. Plätze für die Hofer. Bei 11 besuchten Regatten endet dieses äußerst erfolgreiche Jahr für den Faltbootclub Hof mit 56 Siegen, 77 zweiten und 61 dritten Plätzen.

1984: Die Einführung eines in der Folge jährlich durchgeführten Skilagers in Gerlas, eines Trainingslagers an der Olympiaregattastrecke in München, einer Vereinswanderung im Frankenwald, sowie die Herausgabe der Jugendzeitschrift „FOPP“ durch Norbert Rausch kennzeichnen einen Aufwärtstrend auch im Vereinsleben.

1985: 12 Sportler/innen des Vereins nehmen an den deutschen Jugendmeisterschaften teil. Unterhaltsarbeiten am Vereinshaus, insbesondere von Richard Hohberger und Julius Schmidt durchgeführt, nehmen die Freizeit ebenso in Anspruch, wie die ständige Begleitung unserer Sportler bei Regatten an nahezu allen Wochenenden im Sommer.

1986: Bei 12 Regatten landen 95 Vereinsmitglieder auf den ersten Plätzen, 100 auf zweiten und 75 auf dritten Plätzen. 6 Mitglieder des D-Kaders werden in den Förderkreis des BKV aufgenommen. Und ein neuer Stern geht auf! Petra Wolfrum. Eine vereinsinterne Punktewertungsliste, nach einem von Trainer Günther Meyer entworfenen Schema, wird eingeführt. Die entsprechenden Pokale werden von Gerd Wolfrum, Rolf Donath, Günther Meyer und Herbert Schmalz gestiftet. Ute Puchta wird Deutsche Vizemeisterin der weiblichen Jugend in Essen.

1987: Das Vereinslokal wird von der Gaststätte „Stadtpark“ zur Gaststätte „Teufelsberg“ unseres Vereinsmitgliedes Herbert Schmalz verlegt. Die Teilnahme am Volksfestumzug und Durchführung einer Werbeveranstaltung in der Hofer Fußgängerzone, Sommerfest und eine erste Orientierungsfahrt im Landkreis Hof, ausgearbeitet von Richard Hohberger, nehmen die Mitglieder organisatorisch in Anspruch. 15 Sportler/innen fahren zu den deutschen Meisterschaften, sowie zum Wedau-Cup nach Duisburg. Die Einladung von Petra Wolfrum zum Sichtungslehrgang für die Junioren-Nationalmannschaft und die Berufung von 8 Sportlern zum Jugend-Länderkampf sind Hinweise auf das fortbestehende Hoch des Vereins in dieser Zeit. Petra Wolfrum wird in die Junioren-Nationalmannschaft berufen. Die Vorbereitungen auf die Junioren-WM 1989 beginnen mit ihrem Trainer Günther Meyer.

1988: Vereinsfasching im „Teufelsberg“ mit Maskenprämierung, Bootstaufen und die Fertigstellung des „Pavillons“ auf dem Bootshausgelände, eine Autorallye und der 7. Sieg unserer Fußball-Damenmannschaft in Neuburg in Reihenfolge weisen auf ein reges Vereinsleben hin. Gleichwohl wird es immer schwieriger, derartige Veranstaltungen durchzuführen, weil immer weniger Mitglieder bereit sind, ihre Freizeit zu opfern und sich für die gemeinnützige Vereinsarbeit zur Verfügung stellen. Anders im sportlichen Bereich. Hier feiert der Verein das erfolgreichste Jahr seit der Wiedergründung: Petra Wolfrum steigt zur besten deutschen Nachwuchs­fahrerin auf, nimmt am Länderkampf in Bochum teil. Petra Wolfrum erringt 2 Siege bei den „Junior Open“ in Spanien und wird 2-fache Deutsche Meisterin. Sie gewinnt den Kajak-Einer der Juniorinnen überlegen vor der favorisierten Nationalmannschaftspartnerin Sandra Skrzipale aus Essen. Mit ihrer langjährigen Vereinspartnerin Ute Puchta, und mit Susanne Messingschlager und Katja Fischer (beide vom TSV Lohr) wird mit über einer Bootslänge der Sieg im Vierer herausgefahren. Anja Rieß, die beim Gewinn süddeutschen Meisterschaft noch im Boot gesessen hatte, konnte sich leider nur als Ersatzfrau darüber freuen. Zwei starke Vizemeisterschaften erkämpften sich Petra und Ute außerdem im Zweier über 500 m und 6.000 m, wo beide bis zur totalen Erschöpfung paddelten und den Sieg nur hauchdünn verpassten. Zusätzlich erringt in diesem tollen Sportjahr für den FCH die Mannschaft um Petra Wolfrum mit Ute Puchta, Susanne Messingschlager, Katja Fischer, Anja Rieß, Christian Puchta, Alexander Raithel, Markus Schlott, Manuel Rabel, Carsten Rietsch, Stefan Riedel, Stefan Eckl, Johannes Fichtler, Dieter Rödel, Andreas Meyer, Christian Burger und Oliver Bock, 13 bayerische- und fünf süddeutsche Meistertitel sowie eine große Anzahl an Vizemeisterschaften und Bronzemedaillen.

1989: Das beherrschende Thema: Petra Wolfrum wechselt wegen ihrer Zweierpartnerin in der Nationalmannschaft zum SV Essen-Steele, wohnt im Leistungszentrum in Duisburg und geht in Essen auf das Gymnasium, wird Weltmeisterin im K2 und Vize-Weltmeisterin im K4 der Juniorinnen in Halifax/Kanada. Es ist die erste Goldmedaille, die ein Boot für den Nachwuchs des DKV bei einer Junioren-Weltmeisterschaft überhaupt gewinnen kann. Der Gewinn aller vier möglichen Meisterschaftstitel bei der deutschen Meisterschaft in München, Regatten in Bratislava (CSSR) und ein Länderkampf in Bochum sind Stationen auf dem Weg zur WM. Die Aufnahme in den CN-Kader des DKV ist ein weiterer Meilenstein ihrer erfolgreichen Sportlerlaufbahn. Kommentar von Bundestrainer Suchotzky wörtlich bei einem Besuch in Hof: „Es ist unglaublich, dass man auf dieser Pfütze (Sächsische Saale „Am Sand“) und diesen schlechten klimatischen und allgemeinen Trainingsbedingungen solche Weltklasseleistungen erbringen kann wie Petra Wolfrum. Das grenzt fast an ein Wunder“. Das Wunder ist zu erklären: Petras Talent, ihr Fleiß und ihr eiserner Wille sowie die tägliche Betreuung durch den fanatischen Trainer Günther Meyer. Mit der Grenzöffnung im November 1989 melden sich erstmals Wanderfahrer aus dem Osten unserer Heimat. Entsprechende Kontakte mit den Kanuten aus Plauen, Saaldorf, Mittweida, Flöha, Halle, Jeßnitz, Friedersdorf, Cottbus und Leipzig sind schnell geknüpft, woraus sich langjährige, immer noch fortbestehende Sportfreundschaften gebildet haben, die bis auf den heutigen Tag bestehen.

1990: Im Verein gibt es große Veränderungen und es erfolgt erneut ein Generationswechsel. Seit dem überraschenden Rücktritt der bisherigen Vorstandschaft mit Manfred Schnabel und Gerd Wolfrum zur Jahreshauptversammlung 1990, werden in der darauf einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung Rolf Burger und Peter Haubner an die Spitze des Vereins gewählt. Äußeres Anzeichen: eine völlig neue Vereinssatzung. Durch den unermüdlichen Einsatz, insbesondere von Günther Meyer, Horst Schlisio und Richard Hohberger, können dennoch 11 Regatten besucht und dabei 20 erste, 34 zweite und 33 dritte Plätze errungen werden.

1991: Die Diskussion um die Erweiterung und den Ausbau des Bootshauses beschäftigt die Verantwortlichen. Finanzielle Überlegungen zwingen schließlich zur Rückstellung der großen Wünsche. Das beginnende Heranwachsen der nächsten Generation kampfstarker Rennsportkanuten des Faltbootclub Hof deuten Andreas Meyer und Daniel Liebold mit einem 1. und einem 2. Platz bei den bayerischen Meisterschaften im Bereich der Schüler A an. Gemeinsam mit Dieter Rödel und Stefan Eckl werden sie in den D-Kader des BKV berufen. Angesichts dieser Erfolge reift im Vereinsausschuss der Gedanke, im kommenden Jubiläumsjahr „60 Jahre Faltbootclub Hof“ wieder einmal eine eigene Regatta durchzuführen. Unsere Weltmeisterin Petra Wolfrum wird zum Ehrenmitglied im Verein ernannt.

1992: Das Jubiläumsjahr beginnt mit einem Paukenschlag: Dieter Rödel, Daniel Liebold, Andreas Meyer und Frank Langguth werden süddeutsche Meister im K4 über 6.000 m. Darüber hinaus gilt es, die insbesondere in diesem Jahr neu hinzugekommenen Schüler/innen und ihre Eltern zu integrieren. Albert Müller als Wiedereinsteiger, Robert Richter, Hubert Fichtner, Hans und Antje Ernst, Andreas Engel, Gernot Liebich, Winfried und Waltraud Reuther sowie Werner Roth fahren mit ihren Kindern zu 13 Regatten, finden Gefallen an dem Regattaleben und bringen sich immer mehr in die Vereinsarbeit ein. Der Paddelkurs im Rahmen der Sommerferienfreizeit steht unter dem Motto „Lernen mit der Weltmeisterin“ und ist wie immer gut besucht. Petra Wolfrum und Ute Puchta tun ihr Bestes dazu. Das größte Ereignis ist zweifelsohne die 1. Hofer Herbstregatta, die nach 15-jähriger Pause auf dem Quellitzsee bei Tauperlitz durchgeführt wird. 24 Vereine nehmen teil, darunter über die Hälfte aus den neuen Bundesländern. In mühevoller Kleinarbeit formt der Vorstand Rolf Burger eine schlagkräftige Regattamannschaft für den Auf- und Abbau der Regattastrecke, für die Logistik im Bereich der Programme, Start- und Ergebnislisten, sowie für den Bereich Verpflegung der Sportler und Besucher im Festzelt. Zum Abschluss der Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag des Faltbootclubs Hof findet im November eine Festveranstaltung in den renovierten Räumen des „Theresiensteins“ statt. Neben vielen anerkennenden Grußworten wird mit der Kapelle „Ran-Dellis“ bis in den frühen Morgen gefeiert und getanzt.

1993: Neben dem schon Tradition gewordenen Ski-Wochenende in Gerlas mit Günther Meyer, Richard Hohberger und Stefan Eckl, später auch Albert Müller, wird eine Fahrt ins Fantasialand Brühl bei Köln, mit Übernachtung im Bootshaus des WSV Koblenz-Metternich, durchgeführt. Die Teilnahme an 12 Regatten erbringt 23 erste, 49 zweite und 42 dritte Plätze. Zu einem jährlich wiederkehrenden Höhepunkt entwickelt sich schon beim zweiten Mal die Herbst-Sprint-Regatta auf dem Quellitzsee, an der dieses Jahr bereits 32 Vereine mit ca. 600 Sportlern teilnehmen. Erstmals erscheinen mehrere Weltmeister am Start. Auch wird die Veran­staltung durch die Teilnahme von Schnecke Linz aus Österreich international. Dank sei dem Gemeinderat und der Verwaltung der Gemeinde Döhlau-Tauperlitz-Kautendorf, allen voran Bürgermeister Gerhard Hager, für die unbürokratische, ja entgegenkommende Unterstützung in allen Belangen. In der Vereinswertung des BKV hat sich der Verein von Platz 10 in den Jahren 1990 und 1991, über Platz 8 1992, auf den 4. Platz im Jahr 1993 hochgearbeitet.

1994: Ein Trainingslager zu Pfingsten auf der olympischen Regattastrecke in München-Oberschleißheim führt zu weiteren Erfolgen der Mannschaft, die erstmalig auch wieder seit den 90er Jahren im Ausland (Linz/Österreich) an den Start geht. 16 Regatten, mit 4 bayerischen Meistertiteln, führen zu 76 ersten, 60 zweiten und 67 dritten Plätzen. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, Sebastian Herr und Daniel Sendler bei den Schülern A sowie Stephan Fichtner, Martin Ernst, Philipp Richter, Martin Brunner und Martin Feldmann bei den Schülern B sind die stärksten Nachwuchsfahrer dieses Jahres. Die 3. Herbst-Sprint-Regatta wird bei insgesamt 743 Teilnehmern aus 44 Vereinen noch internationaler: aus der Tschechischen Republik kommen die Kanuten des TJ Decin hinzu, die auch in der Folge ständige Teilnehmer sind. Petra Wolfrum, z.Zt. Studentin in Bayreuth, wird bei den diesjährigen Hochschulmeisterschaften 3-fache deutsche Meisterin.

1995: Im Nachwuchsbereich bayernweit die Nr. 1, wird der Faltbootclub Hof auch in Deutschland, durch seine sportlichen Erfolge und die von ihm ausgerichtete und bei den Sportlern beliebte Sprint-Regatta immer bekannter. Bei den deutschen Meisterschaften und bei der 4. Herbstregatta stehen unsere „Untreu- und Quellitzsee-Kanuten“ Konkurrenten aus den Olympia-Stützpunkten und Leistungszentren wie Potsdam, Berlin, Magdeburg, Dresden und Karlsruhe gegenüber -und gewinnen im Schüler A Vierer mit André Puff, Heiko Liebich, Sebastian Herr und Daniel Sendler die bayerischen Titel, die süddeutsche Meisterschaft über 2.000 m in Mannheim zudem werden sie deutscher Vizemeister über 500 m in Brandenburg. 101 erste Plätze, 99 zweite und 90 dritte Plätze bei 14 Regatten sind die Ausbeute dieses Jahres. In der bayerischen Gesamtwertung, sowie in der Nachwuchswertung, nimmt der FC Hof jeweils den 1. Platz ein.

1996: Ein bisher einmaliger Erfolg in der Vereinsgeschichte stellen die 151 ersten, 146 zweiten und 111 dritten Plätze bei 13 Regatten dar. Stefan Fichtner, Martin Ernst, Philipp Richter und Martin Feldmann werden als beste Nachwuchsfahrer des Bezirks Oberfranken geehrt. Andre Puff, Sebastian Herr, Heiko Liebich, Stefan Fichtner und Martin Feldmann werden in den D-Kader berufen, Johannes Zettl in den Förderkreis aufgenommen. Das traditionell den Jahresabschluss bildende 25. Fußball-Turnier des DRC Neuburg sieht die FCH-Mannschaften als Sieger bei den Schülern, der weiblichen und männlichen Jugend sowie bei den Damen. Die 5. Sprint Regatta in Tauperlitz übersteigt erstmals die Zahl von mehr als 1.000 Teilnehmern. Im Regattabüro arbeiten das Team mit Stefan und Thea Eckl sowie Rolf Burger erstmals mit einer neuen Programmsoftware. Durch den Einsatz von 3 Computern (noch auf MS-DOS Ebene) werden die Start-, Programm- und Ergebnislisten immer zeitnah erstellt, auch wenn dies meist Einsatz rund um die Uhr erfordert. Nach mehrmaligen Anläufen kann das Bayerische Fernsehen für eine Übertragung mit Moderator Wolfgang Nadvornik gewonnen werden. André Puff wechselt auf das Sportgymnasium nach Potsdam, Sebastian Herr zum MTV München.

1997: Die starke Beanspruchung der Rennboote durch die vielen Sportler führt zunehmend zu einem Verschleiß der Rennkanjaks, insbesondere der Mannschaftsboote. Das Reparaturteam mit Albert Müller und Hubert Fichtner hat alle Hände voll zu tun. Hinzu kommt noch, dass der relativ neue Commander K4 auf der Langstrecke bei der süddeutschen Meisterschaft in Wiesbaden genau in der Bootsmitte vom gegnerischen Boot aus Böckingen durchbohrt wird, so dass es nicht mehr benutzt werden kann. Durch einen Spender, der nicht genannt werden mochte, kann ein neues Mannschaftsboot angeschafft werden. Die Hofer Kanuten besuchen weiterhin die Regatta in Linz, auf der 17 Nationen vertreten sind. In der Gesamtwertung des BKV belegt der FC Hof den zweiten Platz, in der Nachwuchswertung bereits zum 5. Male den ersten Platz in Folge.

1998: Unsere Senioren Hans-Peter Mayr, Helmut Kästl und Albert Müller nehmen an den deutschen Meisterschaften teil: 6 vierte und 2 neunte Plätze waren die Ausbeute. Zu den vorgenannten Sportlern tragen nun auch Franziska Uhl, Angelika Zschätzsch, Kristina Roth und Sabrina Ernst sowie Sebastian Müller, Julian Schrögel, Boris Mayer, Andreas Lautenschlager, Michael Felsen und Henning Rogler in den Klassen Schüler/innen A und B zu Meisterschaftserfolgen bei. 1997 und 1998 wird erneut die bayerische Schüler-Mannschaftswertung souverän verteidigt. Die große Überraschung bei den bayerischen Meisterschaften in Aschaffenburg gelingt Heiko Liebich und Linus Engel, die im Zweier über 200 m die favorisierten Münchner Boote, u.a. mit Sebastian Herr und Lukas Kaiser, bezwingen. Franziska Uhl ist nunmehr die Nr. 1 bei der weiblichen Jugend in Bayern. In den beiden Jahren werden wieder eine Vielzahl von Bayerischen und süddeutschen Meisterschaften, sowie unzählige Siege bei den sonstigen Regatten errungen.

1999: Erste Kontakte zum Drachenboot werden geknüpft. Anlässlich der Regatta in Halle/Saale lernen unsere Sportler, Betreuer und Eltern die Sportart des Drachenboot-Fahrens kennen und lieben. Die allgemeine Begeisterung war eine neue Herausforderung an die Vorstandschaft. Robert Richter und Peter Haubner beschäftigten sich in den folgenden Jahren eingehend mit dem Thema, ohne dass man trotz steigender Euphorie zu einem Ergebnis kommt. Zwei neue Kajak- Einer werden hingegen ohne lange Debatten angeschafft. Die im Vorjahr gebildete Rennsportgemeinschaft RG Bayern, zu der auch der FC Hof Kanuten abstellt, hat sich für unseren Verein nicht bewährt. Hingegen werden erste Gespräche über die mögliche Bildung einer Renn­gemeinschaft Hof/Aschaffenburg geführt.

2000: Gleich zu Jahresbeginn nehmen wieder über 40 Teilnehmer an der Skifreizeit im „Gerlaser Forsthaus“ teil. Der allgemeine Konzentrationsprozess im Kanurennsport, speziell in den anderen Bundesländern, zwingt die Trainer dazu, die Mannschaftsboote optimal zu besetzen. Dies führt zur losen Bildung einer Rennsportgemeinschaft der Vereine SSKC Aschaffenburg und FC Hof und hat zur Folge, dass gemeinsam mit Sportlern beider Vereine schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaftsboote gebildet werden können. Bei den Bayerischen Titelkämpfen werden 32 erste, 36 zweite und 23 dritte Plätze erreicht. Erfolge, die ohne Renngemeinschaft nicht einmal zur Hälfte erzielt worden wären. Ein Zweier und ein weiterer Einer werden angeschafft. Die 9. Hofer Sprint-Regatta sieht 1280 Starter/innen. Die Start- und Ergebnislisten sind voll mit den Namen amtierender Meister aus Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn. 420 Starts an 2 Tagen, fast perfekte Organisation und die obligatorische große Party am Samstagabend machten diese Regatta wieder zu einer der größten und beliebtesten in Europa.

2001: Das Ski-Wochenende wird erstmals in der Edelweißhütte des Alpenvereins Hof in Weißenstadt durchgeführt. Mit 40 Teilnehmern ist jedoch die Kapazität der Hütte trotz sehr guter Logistik überfordert. Triumph durch Hans-Peter Mayr bei den Senioren-Worldcup-Masters in Budapest! Er wird dreifacher Weltmeister! Die 10. HofRegatta bestätigt mit über 1.300 Teilnehmern ihren Ruf als eine der größten Regatten in Europa. Aus dem Teilnehmerfeld seien folgende Weltmeister und Olympia­sieger hervorgehoben: Ronald Rauhe und Stefan Ulm vom RKV Berlin, aus Ungarn von KK Szeged Gyula Kajner und die kometenhaft aufsteigende Natasa Janic. Die Renngemeinschaft RG Hof/Aschaffenburg belegt in der Gesamtwertung aller 57 teilnehmenden Vereine den 2. Platz.

2002: Der Deutsche Kanu-Verband untersagt uns die Fortführung der Renngemeinschaft mit dem SSKC Aschaffenburg aus sportrechtlichen Gründen. Dies ist für die Sportler nicht nachvollziehbar. Die Trainer Günther Meyer und Heiner Faßnacht teilen für die Saison 2002 die Sportler in den Mannschaftsbooten so gut es geht ein. Auf Grund der bisher gemachten guten Erfahrungen ist es bis zur Gründung eines neuen Vereins nur ein kleiner Schritt. Im September wird die Kanu-Rennsport-Vereinigung KRV Hof/Aschaffenburg gegründet. In den Folgemonaten werden alle rechtliche Anmeldungen beim Amtsgericht, Finanzamt, BLSV und DKV durchgeführt. Federführend ist der 1. Vorsitzende des Faltbootclubs Rolf Burger. Durch seinen ehrenamtlichen Einsatz wird erreicht, dass der neue Verein, die KRV Hof/Aschaffenburg in der Saison 2003 voll startberechtigt ist. Bei der 11. HofRegatta werden die Rennen auf die reine Sprintdistanz von 200 m reduziert, die 500-m-Distanz ist aufgrund der zahlreichen Meldungen in zwei Tagen zeitlich einfach nicht mehr unterzubringen. Einige Vereine können auf Grund der Hochwasserkatastrophe im Osten der Bundesrepublik nicht teilnehmen, da der gesamte Bootsbestand vernichtet wurde. Durch eine Vielzahl an Sponsoren, insbesondere durch die Firma Kleemeier, kann den vom Hochwasser betroffenen Vereinen aus den neuen Bundesländern Bootsmaterial zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird ihnen ein Teil des Startgelds erlassen. Die Weihnachtsfeier findet letztmalig im Vereinsheim des Post SV Hof statt. Wegen der sehr beengten Platzverhältnisse wird im nächsten Jahr nach einem neuen Raum gesucht, der schließlich auch in den Vereinsräumen des FC Wiesla gefunden wird.

2003: Bei 11 Regatten erkämpfen allein die Hofer innerhalb der KRV Hof/Aschaffenburg insgesamt 125 Siege. Im Verbund mit den Kanuten aus Aschaffenburg ist es der KRV möglich, in jeder Altersklasse je einen schlagkräftigen K4 zu stellen! 15 neue Rennboote werden durch den Sportbürgermeister, durch die Stadträte aller großen Fraktionen und den Vorsitzenden des Hofer Sportverbandes Friedrich Rister bei regem Interesse der Öffentlichkeit am Untreusee getauft. Mehr Boote und mehr aktive Sportler erfordern auch mehr Platz. Daher wird ein neues Bootshaus, geteilt zur Hälfte mit der Jollenabteilung des Segelclubs Förmitzspeicher, am Untreusee bezogen. Der Bau dieser neuen Halle wird durch die Initiative des langjährigen Sportbürgermeisters Heinz Mäusbacher und durch das Sponsoring der Stadtsparkasse Hof möglich gemacht. Zugleich wird ein von den Sportkameraden des „Drachenbootclub Pöhl“ geliehenes Drachenboot vorgeführt. Im Hinblick auf die hohen Anschaffungskosten, die Probleme beim Transport und die zeitliche Belastung der Vereinsmitglieder wird die Beschaffung von Drachenbooten vorerst nicht weiterverfolgt. Die 12. HofRegatta zieht erneut 1.250 Teilnehmer aus 60 Vereinen aus Deutschland, Österreich, Ungarn und Tschechien nach Hof. Erstmals dabei war die Mannschaft des USK Prag mit 35 Startern. 411 Sprint Rennen waren im 2-Minuten-Takt abzuwickeln. Hier sei auch der DLRG OG Hof herzlich gedankt, die diese Regatten von Anfang an begleitet und dabei die schnelle Rettung, ohne Beeinträchtigung der laufenden Rennen, hervorragend beherrscht. Das Vereinsleben, wie auch das Familienleben der aktiven Mitglieder, verlagert sich zum großen Teil während des Sommers auf die Regatten. Immer mehr Eltern fahren mit ihren Kindern, mit Wohnwagen oder Zelten zu den Wettkämpfen. Das ist eine der Stärken der „Faltbootclubfamilie“. Erfolgreichste Sportler/innen der Jahre 2000–2003 sind (ohne den Anspruch auf vollständige Aufzählung): Bärbel Ebert, Roswitha Krugmann, Barbara Großmann, Ulrike Fassnacht, Albert Müller, Hans-Peter Mayr, Franziska Uhl, Vicky Zettl, Nadja Heine, Anna und Theresa Werner, Kristina Roth, Angelika Zschätzsch, Antonia Michael, Margarethe und Lorenz Pischel, Sabrina und Martin Ernst, Miriam und Heiko Liebich, Christina und Boris Mayer, Anna Dellian, Stephan Fichtner, Linus Engel, Martin Feldmann, Andreas Lautenschlager, Jan-Patrik Klaus, Julian Schrögel, Michael und Stefan Felsen, Sebastian und Philip Herr, Sebastian Müller, Christian Friedrich, Christian und Markus Tippelt, Christoph Wulf, Kevin Witt, Moritz Zimlich und Johannes Michael.

2004: Der Faltbootclub Hof startet ins Medienzeitalter. Die vereinseigene Homepage im Internet wird online gestellt. Unter www.faltbootclub-hof.de wird die aktuelle Betreuung des redaktionellen Teiles durch Fritz Throne vorgenommen. Infolge Eigentümerwechsel des Grundstücks an der Saale, bedingt durch die Insolvenz der Brauerei Scherdel, wurde der Pachtvertrag nicht mehr verlängert. Das Bootshaus an der Saale, genutzt schon seit mehreren Jahren nur noch zum gelegentlichen Paddeln im Winterhalbjahr und als Lager, wird aufgegeben. Die sportlichen Aktivitäten haben sich schon seit mehr als 10 Jahren zum Untreusee verlagert. Für die zur Regatta benötigten Materialen wird in Tauperlitz eine Scheune angemietet. Für die 13. internationale HofRegatta wird, mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Döhlau-Tauperlitz-Kautendorf, in Eigenarbeit durch Vereinsmitglieder ein neuer großer Bootssteg gebaut. Großer Empfang für die amtierende Weltmeisterin und 2-fache Goldmedaillen-Gewinnerin bei den olympischen Spielen 2004 in Athen, Natasa Janic aus Szeged. Bei einem Festakt mit vielen Ehrengästen und Autogrammstunden trug sie sich im Sparkassen-Forum in die Goldenen Bücher der Stadt Hof, des Landkreises Hof und der Gemeinde Döhlau-Tauperlitz-Kautendorf ein. Zudem wird sie in die „Hall of Fame“ des Hofer Fernwehparks aufgenommen und ihr „Star-Schild“ mit den Grüßen an die Sportfreunde des Faltbootclubs sig­niert. Im Festzelt an den beiden Regattatagen zeigt sie den Jugendlichen ihre beiden Goldmedaillen und gibt fleißig Autogramme. Trotz der Doppelbelas­tung fährt sie alle ihre Rennen und zeigt ihre Extraklasse im Kanu-Rennsport.

2005: Kaum jemand hätte gedacht, dass die 14. internationale HofRegatta weitere Höhepunkte bieten könnte. Durch den Einsatz des Sportwarts Günther Meyer und des ersten Vorstands Rolf Burger, sowie durch die Unterstützung der Kreis- und Stadtsparkasse Hof, ist es gelungen, Birgit Fischer, die erfolgreichste Kanurennsportlerin Deutschlands, Sportlerin des Jahres 2004, achtfache Goldmedaillengewinnerin und 27-fache Weltmeisterin für eine Teilnahme an der HofRegatta zu gewinnen. Nach der Eintragung in die Goldenen Bücher der Städte und Gemeinden äußerte sie sich wie folgt: „Die HofRegatta in Tauperlitz ist ein Glücksfall für uns Kanuten“ und zollte dabei den Organisatoren großes Lob. Erstmals und nur in Hof startet Birgit Fischer gemeinsam mit ihrer legitimen Nachfolgerin Natasa Janic. Die Olympiasiegerin 2004 und erfolg­reichste Kanutin aller Zeiten aus Deutschland mit der Olympiasiegerin 2004 aus Ungarn in einem Boot! Das gibt es nur im Kanusport und nur in Hof! Beide hatten jedoch im Zweier-Kajak gegen das Duo Yvonne Schuring und Vicky Schwarz aus Österreich durchaus zu kämpfen, um einen knap­pen Sieg zu erpaddeln. Im Regattabüro arbeiten Barbara Raith und Stefan Eckl jetzt auch in einer zusätzlichen „Nachtschicht“, um die Start- und Programmlisten nach den Obleutebesprechungen zu aktualisieren. Das Regattateam ist von Freitag nachmittag bis zum Regattaende am Sonntag ununterbrochen im Einsatz. Das gleiche gilt auch für die Vereinsmitglieder, die sich freiwillig zum Arbeitsdienst im Festzelt melden. Unter Führung von Ute Müller und Gerhard Schmalz leistet das ehrenamtliche Team im Zelt eine hervorragende Arbeit, die von unseren Sportlern mit viel Lob bedacht wird. Bei den German Masters, den deutschen Meisterschaften der Senioren, erreicht Hans-Peter Mayr drei Siege für den FC Hof. Zusammen mit Albert Müller kommen noch zwei Vizemeistertitel hinzu. Die Nachwuchstalente Julia Kleinfeldt und Melanie Gebhardt schaffen den Gewinn aller 4 möglichen Titel bei den bayerischen Meisterschaften in Neuburg/Donau bei den Schülerinnen A bzw. B. Bei den süddeutschen Meisterschaften in München erkämpft Melanie Gebhardt zwei Titel. Albert Müller und Hans-Peter Mayr nutzten die Gelegenheit, ihre Erfolgsbilanz um zwei süddeutsche Meistertitel zu verbessern.

2006: Neben der bereits obligatorischen Winterfreizeit im Gerlaser Forsthaus mit eindeutig zuviel Schnee, steht für dieses Jahr noch ein weiteres Event auf dem Plan: „25 Jahre Untreusee“. Zu dem von der Stadt Hof initiierten Fest bringt sich der Faltbootclub mit der 1. Hofer Drachenbootregatta ein. Dem Organisator Albert Müller gebührt Dank für seinen Einsatz. Er besucht viele Vorbesprechungen bis die Veranstaltung steht. Bei herrlichem Sommerwetter treffen sich 10 Mannschaften am 15. und 16. Juli am Untreusee, um den Sieger zu ermitteln. Hier sei den Sportfreunden des Drachenbootclubs Pöhl gedankt, die uns die Boote vermietet haben. Eine wohl im Regattaleben einmalige Sache hat sich unser langjähriger Aktiver und „Regattakoch“ Horst Schlisio ausgedacht. Im Einvernehmen mit der Vorstandschaft hat er Pläne für eine mobile Regattaküche ausgearbeitet. Von unserem ehemaligen Paddler und gelernten Schreiner Johannes Fichtler wird eine mobile Küche gefertigt und auf einen Anhänger montiert. Wenn Horst jetzt zum Essen lädt, ist das auf Regatta noch viel komfor­tabler für unsere Jugendlichen und deren Begleiter. Bereits seit 2003 engagiert sich Horst Schlisio für die behinderten Kinder am Therapeutisch-Pädagogischen Zentrum in Hof. Der bisherige Höhepunkt seiner ehrenamtlichen Leistung ist die Teilnahme mit den von ihm betreuten Kindern bei den Special-Olympic-Games Berlin in der ersten Septemberwoche. Das Team mit unserem Vereinsmitglied Stephanie Gebhardt erringt hier, in tollen Kajakrennen auf äußerst schwierigem Wasser, einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze. Um diese Arbeit zu unterstützen wird bei der diesjährigen Hof­Regatta erstmals ein T-Shirt angeboten, dessen Reinerlös der Sportgruppe um Horst Schlisio zur Verfügung steht. Bei der 15. HofRegatta zeigt sich das Wetter von seiner schönsten Seite. Bei Wärme und strahlendem Sonnenschein feiern wieder über 1.000 Sportler ein tolles Regattawochenende. Unter Führung von Stefan Holtz, dem amtierenden Weltmeister im C1, gibt es in 405 Rennen wieder hervorragende Wettkämpfe. Die Weihnachtsfeier findet im Vereinsheim des FC Wiesla statt. Unter der Eigenregie der Mitglieder gestalten die Jugendlichen des Faltbootclubs Hof, sowie „Nikolaus“ Albert Müller und mit einer Showeinlage von Horst Schlisio und Michael Felsen ein unterhaltsames Programm, das auch den Jahresrückblick in Gesangsform beinhaltet. Sportlich geht es insgesamt weiter aufwärts in den Jahren 2003 bis 2006: Zu den unzähligen Siegen bei den Regatten werden 56 bayerische und 22 süddeutsche Meistertitel eingefahren. Die Mannschaft des Faltbootclubs stellt immer noch die zahlen- und leistungsmäßig stärkste Nachwuchsmannschaft im Bereich des Bayerischen Kanuverbandes. Erfolgreichste Sportlerinnen dieser Jahre sind: Stefanie Weiß, Alicia und Kristina Schnabel, Isabella Kretzer, Patricia Obermeier, Julia Hager, Colleen Lloyd, ­Sophie Laqua, Marie Throne, Anne Krügl, Franziska Weiß, Amelie Haselmann, Kristina Kunze, Eva Hager, Katharina Neuber, Annika Müller, Vicky Zettl, Margarethe Pischel und bei den Sportlern Christian Friedrich, Henning Rogler, Michael Felsen, Jan-Patrik Klaus, Martin Kunze, Kevin Witt, Matthias Krügl, Moritz Zimlich, Florian Belter, Stefan Fuchs, Markus Schmalz, Andreas und Rico Stübinger, Daniel Lloyd, Lukas und Michael Kleinfeldt, Fabian und Simon Fischer, Horst Schlisio, Fritz Throne und viele andere mehr. Die herausragendsten Leistungen erbringen dabei: Hans-Peter Mayr, Albert Müller, Sebastian Müller, Sebastian Herr, Julia Kleinfeldt und Melanie Gebhardt. Die 13-jährige Melanie Gebhardt ist zur Zeit das größte Nachwuchstalent im Bereich des Bayerischen Kanuverbandes, und es wird von ihr noch einiges zu hören sein. Die tatkräftige Unterstützung der Familien Burger, Meyer, Müller, Schlisio, Ernst, Schmalz, Kleinfeldt, Felsen, Throne, Weiß, Kunze, Krügl, Pischel, Stübinger und einer Vielzahl hier nicht genannter Vereinsmitglieder ist aus dem aktiven Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Sie treffen sich zum Teil auch im privaten Bereich, organisieren ein Wintergrillfest oder Drachenbootrennen. Sie meistern die Hauptlast der Sprintregatta und sind immer zur Stelle wenn helfende Hände gebraucht werden.

Die Erfolgsgeschichte Faltbootclub Hof geht weiter!!!